EISENBLATT  NR. 1
Erst recht spät erfuhr ich von diesem Fanzine, das sich allein mit Metalbands aus Ostdeutschland bzw. der ehemaligen  DDR beschäftigt. Sicher, diese Prämisse wird sich auf kurz oder lang aufweichen, das ist aber aus meiner Perspektive nicht schlimm. Dieses nette Heftchen, das glaube ich lediglich 2 europäische Taler kostet,wird vom Macher von German Democratic Recordings und der Internetseite www.ostmetal.de  herausgegeben. Im ersten Eisenblatt dreht sich erst einmal alles um die Wiedergeburt des Ostmetal im Allgemeinen und im Speziellen. Des Weiteren werden folgende Bands dar- und vorgestellt: Formel I, Moshquito, Pandea (neues klassisches Heavy Metalprojekt von verschiedenen Protagonisten des einstigen DDR Metals) und Hardzrock u.a.! Außerdem darf der Leser eine lose Zusammenstellung wichtiger Begrifflichkeiten, welche dem damaligen Heavy Metal Fan geläufig waren, bestaunen. Zusammengetragen in einer Art Tabelle kann man alle relevanten Platzierungen der DDR Metalbands ansehen. Zum Schluss gibt’s noch Plattenbesprechungen,  (auf die Rezension von Saxorior hätte man meiner Ansicht nach verzichten können...) die ganz interessant sind.Alles in allem also sehr lesenswert für den Ostmetalbegeisterten. Dieses Fanzine sucht übrigens noch nach Mitarbeiter/Innen, die was über Heavy Metal in/aus der ehemaligen DDR zu berichten haben. Wenn jemand also Lust haben sollte, seine Erinnerungen von damals zusammenzutragen, kanner/sie sich gerne bei Hendrik melden, Adresse unter o.g. www-Seite. Insgesamt also eine sehr lohnenswerte Anschaffung!
                                                                           EISENBLATT NR 2
Und wieder eine neue Ausgabe vom Eisenblatt! Diesmal werden die Bands Blackout, Darkland, Disaster Area, Metall, Pharao und Postmortem vorgestellt (obwohl hierbei die ein oder andere Personalüberschneidung die es gab sehr verwirrend sein kann, aber einen guten Überblick darüber erhält man, wenn man das Ganze mehrmals liest). Newstickermäßig erhält man auf Seite zwei kurze Infos zu noch (oder auch nicht mehr) bestehenden Bands wie Knorkator und Manos bzw. Macbeth. Die Interviews mit Mitgliedern der Bands Blackout/ Depressive Age bzw. Darkland und Disaster Area lege ich dem geneigten Leser sehr nahe, da über reine Bandinformationen hinaus äußerst interessante Dinge ans Tageslicht gelangen, wie das so mit Heavy Metal in der DDR war. Differenzieren muss man hierbei natürlich auch die unterschiedliche Art der Erinnerung der Protagonisten dieser Szene, welche Erlebtes mitunter sehr verschieden reflektieren. Auch sehr faszinierend liest sich das Interview mit Sven Rappold, dem Betreiber des Berliner Rock Cafés Halford, der früher bei Metall Bass spielte. Bleibt für mich nur noch die Frage offen, wo ich mir das Video zu ´Easy Rider´ anschauen kann. Jenes wurde nämlich mit Hilfe von Simson Mopeds auf einem Kinderspielplatz noch zu DDR Zeiten aufgenommen und muss sehr lustig sein. Mal ganz davon abgesehen, dass der zu Beginn des Liedes gestartete Motor definitiv nicht von einer Simson Mopete stammen kann! Als einen weiteren Höhepunkt des Fanzines möchte ich die beiden Interviews mit Ina Morgan (´Na Und´ und ´Charlie´) und Angela Ullrich (´Na Und´) bezeichnen, welche die harte Rockmusik von einer anderen Seite beschreiben. Hier geht es zwar nicht speziell um Metal, die Interviews lesen sich jedoch sehr gut und vermitteln einen Eindruck darüber, wie nach 1990 das Musikbusiness in der BRD funktioniert hat. Als ganz schön lang, aber dafür auch sehr informativ möchte ich das Pharao Interview mit Sänger Jacky Lehmann bezeichnen, das  ihr unbedingt lesen solltet! Hier wird eine abenteuerliche Geschichte erzählt,welche die Flucht und die anschließende Aufnahme der Platte ´Bad Boys from East´ im Westen beschreibt! Auch die Verbindung zu ´Saxon´ wird näher erläutert und man erfährt einiges über den Auftritt beim Wacken und zukünftige Veröffentlichungspläne der Band. Den krönenden Abschluss der Interviews erliest man sich schließlich mit Postmortem. Diese sind zwar erst nach der Wende entstanden, haben aber dennoch viel zu berichten, was ich persönlich sehr interessant fand. Denn dies war eine der ersten Bands,die ich anno 1999 (in Auerschütz/Sachsen) sah! Zum Schluss gibt es wie gewohnt Tonträgervorstellungen die dawären: Madhouse Demo 1989, Rochus Demo 1989 und Tonkraft CD 2008.
                                                                           EISENBLATT  NR.3
Juhu! Es ist Ende März 2009 und gerade ist das neue Eisenblatt Fanzine bei mir eingetrudelt. Wieder einmal weiß dieses kleine aber feine Heftchen eine Menge über
den Heavy Metal in und aus der ehemaligen DDR zu berichten. Zwar beginnt der erste größere Bericht thematisch mit Berluc, was ich nicht ganz nachvollziehen kann, weil dies doch eher seichtere Rockmusik ist bzw. war aber wir entsinnen uns ja, dass die Rock- und Metalmusik in der DDR ihrem westlichen Vorbild – zumindest was die Härte der Darstellung betrifft – etwas hinterher rannte (was nicht bedeutet das die Musik schlechter war!). Da Berluc nicht ganz so meine Sache ist, springe ich gleich weiter. Richtig informativ und interessant lesen sich dann die beiden folgenden Interviews von bzw. mit Knorkator (R.I.P.) und Macbeth. Hier gibt’s nicht nur ´ne Menge neuer Sachen, sondern auch einige derbe Dinge zu erfahren, die (zumindest mir) bisher unbekannt waren. Ungewohnt politisch geht’s beispielsweise beim Macbeth Interview bei der Frage nach dem Lied ´Maikäfer´ sowie ´Mein kleiner Soldat´ zu. Als absolute Pflichtlektüre empfehle ich jedoch den daran anschließenden Artikel zu lesen. Bei ´Der Schwarze Kanal´ dürfen Metal Fans ihre Erinnerungen aus DDR Zeiten einem breiteren Publikum kund tun. Diese Idee entstand aufgrund der von vielen als einseitig empfunden Berichterstattung des Rock Hards im Heft 247 über Heavy Metal in der DDR. Mit dieser Rubrik soll nun der wiederum einseitige Versuch unternommen werden, Leuten von damals die Möglichkeit zu geben ihre subjektiven Lebenswege in Bezug auf HM aufzeigen zu können. Ich bin gespannt, was da noch kommt! Der sich anschließende Artikel ist der zweite Teil des Interviews mit Dan Uhden. Es folgen Interviews mit Flatzz (Vicki Vomit) und dem Sänger von Mephisto. Das Interview mit Vicki Vomit ist überdies sehr lustig und informationsreich und deckt nicht nur Unbekanntes aus der Musikszene auf, sondern zeigt auch wie es so nach der Wende in diesem tollen Land lief. Zum Abschluss gibt’s wie gewohnt Plattenreviews. Auf die Besprechung des Purgatory Outputs hätte man meiner Einschätzung nach zwar verzichten können, aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache. Bleibt festzuhalten: Wieder mal eine sehr spannende Ausgabe des Eisenblatts, die von mir an einem Abend gelesen werden musste, da ich förmlich am gedruckten Wort des Fanzines aus Nürnberg klebte!
                                                                              EISENBLATT NR. 6 
Sommer 2010: Überall ist es temperaturmäßig nicht mehr auszuhalten da liegt doch wieder einmal eine neue Ausgabe des Eisenblatt in meinem Briefkasten. Frohlockend froh jauchzend wird also erst einmal für die Zeit der Lektüre das an den See fahren ausgesetzt. Schließlich gibt’s in Ausgabe Nummer 6 wieder genügend Spannendes über den Heavy Metal in der DDR und seinen Anhängern zu lesen. So gibt es nach einen kurzen telegrammstil-artigen Überblick über Neuigkeiten auch gleich ein Interview eines Metalfans welcher seine Lebensgeschichte auf den folgenden Seiten darlegt. Sicherlich sehr subjektiv eingefärbt bekommt man hier die Möglichkeit sich einen erweiterten Standpunkt zum Leben eines Metalfans in der DDR zu erarbeiten. Weiter geht es dann mit Interviews von/über Lanz Bulldog und Overlord. Das historische Interview mit Merlin welches Hendrik zugespielt bekommen hat lässt einem auch an der einen oder anderen Stelle sehr schmunzeln. Um nicht den Anschluss  an die Jetztzeit zu verlieren folgen schließlich noch die drei Interviews von Neocracy aus Sachsen Anhalt, Satin Black aus Sachsen und Spawn aus Berlin welche sich sehr gut lesen lassen. Einen Höhepunkt des Schaffens des Ostmetal.de Machers kann man die Rubrik „Akteneinsicht- Fünf Fragen An Ostmetal Musiker“ nennen, werden hier schließlich Dinge zu Tage gefördert die sehr aufschlussreich sind.  Da stehen dann leider auch Dinge die einen immer noch sehr zum Nachdenken anregen drin- siehe Thema „MfS“. Zu guter Letzt gibt’s noch das Kapitel der Neuvorstellungen an Tonträgern welches ebenfalls lohnt gelesen zu werden. Fazit: Kaufen  (Kosten 1,50 Euro)!
http://eisenblatt.ostmetal.de/_frames.htm
www.ostmetal.de